Defekte Sprungmarken finden mit dem Screaming Frog

Frosch schaut durch Lupe auf Sprungmarke. Quelle: Dall-e

Sprungmarken beziehungsweise Ankerlinks sind eine tolle Option, um Nutzer:innen direkt zu einer bestimmten Stelle innerhalb des Contents zu leiten. Als gängigstes Beispiel dürften den meisten Inhaltsverzeichnisse bekannt sein, die nach einem Klick direkt zum entsprechenden Absatz springen lassen. Je älter deine Inhalte sind und je mehr Überarbeitungen schon durchgeführt wurden, desto wahrscheinlicher ist es, dass nicht mehr funktionierende Sprungmarken vorhanden sind.

Ich zeige dir, wie du defekte Sprungmarken mit Hilfe des Screaming Frogs findest.

Defekte Sprungmarken antworten nicht mit dem Status Code 404

Anders als andere Verlinkungen, deren Ziel nicht mehr erreichbar, antworten defekte Sprungmarken nicht mit einem Status Code 404. Das liegt einfach daran, dass die Zielseite eben noch erreichbar ist – nur das gesuchte Sprungmarken-Ziel nicht mehr. Entsprechend tauchen defekte Ankerlinks nicht in den üblichen Reports mit 404 Seiten auf.

Haben defekte Sprungmarken Auswirkungen auf SEO?

Bei der Optimierung der internen Verlinkungen spielen Sprungmarken-Links eine wichtige Rolle. Während eine gängige Empfehlung ist, bei der internen Verlinkung das jeweilige Fokuskeyword der verlinkten Seite als Ankertext zu nutzen, lassen sich bei der Verlinkung von Sprungmarken auch Sekundärkeywords prima heranziehen. Nutzer:innen landen auch noch direkt an der passenden Textstelle – win win.

Umgekehrt haben nicht mehr funktionierende Sprungmarken keinen negativen Einfluss auf die Suchmaschinenoptimierung und sollten eher aus UX- und Content-Hygiene-Gründen gefixt werden. Es schadet aber nicht, in diesem Zuge auch direkt eventuell neu hinzugekommene Ankerlinks zu verlinken.

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Defekte Sprungmarken mit Screaming Frog finden

Damit der Screaming Frog nicht funktionierende Sprungmarken finden kann, musst du in den Einstellungen die Option aktivieren, dass Fragment Identifiers als eigene URLs betrachtet und entsprechend gecrawlt werden. „Fragment Identifier“ ist die technisch korrekte Bezeichnung für Ankerlinks.

Du findest die Option im Screaming Frog unter Configuration > Spider > Advanced. Hier das Häkchen setzen bei Crawl Fragment Identifiers, wie auf dem Screenshot zu sehen.

Screaming Frog Crawl Fragment Identifiers aktivieren

Screaming Frog: „Crawl Fragment Identifiers“ in der Crawl Config aktivieren

Achtung: Da jetzt jeder Sprungmarken-Link als eigene URL betrachtet wird, wird die Anzahl der zu crawlenden URLs massiv ansteigen. Plane für den Crawl auf jeden Fall etwas mehr Zeit ein.

Schon während der Crawl läuft, kannst du im Tab URL nach Auswahl von Broken Bookmark im Dropdown (s. Screenshot unten) die wachsende Liste an defekten Sprungmarken-Links einsehen.

Screaming Frog Broken Bookmark und Inlinks

Der „Broken Bookmark“-Filter zeigt defekte Ankerlinks, der Inlinks-Report die zugehörigen Linkquellen.

Im unteren Bereich des Screaming Frog Fensters kann im Tab Inlinks die jeweils zugehörige Linkquelle ausgelesen werden.

Am Beispiel aus dem Screenshot: Das Sprungmarken-Ziel #Die_Vier_Mächte auf der Seite „Vier Mächte“ ist nicht mehr existent (oben im Screenshot). Auf der Seite „Vereinte Nationen“ wird sie aber mit dem Linktext „Vier Mächte“ verlinkt (unten im Screenshot).

Tipp: Du kannst dir mit Klick auf „Export“ alle eingehenden Links auf eine Sprungmarken-URL exportieren.

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