Infografik erstellen – So gehst du dabei vor

Eine Infografik stellt Zahlen grafisch dar oder vermittelt komplexe Zusammenhänge. Außerdem ist sie, wie mittlerweile jeder Onliner wissen sollte, ein Besuchermagnet. Das Problem: Eine Infografik erstellt sich nicht von alleine. In diesem Artikel erfährst du, welche Arten von Infografiken es gibt und wie du bei der Erstellung am besten vorgehst.

Welche Arten von Infografiken gibt es?

Eine Infografik soll Fakten, Zahlen oder (komplexe) Zusammenhänge visuell darstellen. Das Ziel bei der Erstellung sollte es sein, die gezeigten Informationen so zu präsentieren, dass sie gut zu erfassen ist. Grundsätzlich kann dabei zwischen drei Arten von Infografiken unterschieden werden.

Kartografische Infografik am Beispiel von Google Maps

Kartografische Infografik. Quelle: Google Maps

Kartografische Infografik

Bei der kartografischen Infografik ist der Name selbsterklärend. Sie zeigt eine Karte und erscheint in der Regel neben einem Text und visualisiert Örtlichkeiten mithilfe der Karte, zum Beispiel durch farbliche Hervorhebungen, Pins oder auch Routen.

Beispiele: Wetterkarte, Kohlekraftwerke in Deutschland, Wahlbezirke

Facebook-Umfrage zur Weitergabe von persönlichen Daten

Bildstatistik: Facebook-Umfrage

Bildstatistik

Weiß man, dass Bildstatistik als Synonym für Diagramm genutzt wird, ist auch diese Art der Infografik nahezu selbsterklärend. Bildstatistiken veranschaulichen Mengenverhältnisse beispielsweise in einem Tortendiagramm. Häufig beziehen sich die dargestellten Daten auf einen definierten Zeitraum.

Beispiele: Balkendiagramm, Wahlergebnisse, Websitebesucher in Analysetools

Google+ Redesign: Stream

Prinzipdarstellung: Lesefluss im Google+ Stream

Prinzipdarstellung

Die Prinzipdarstellung beschreibt Dinge anhand ihres Aussehens, ihrer Struktur oder als Prozessablauf. Infos und Beschreibungen werden typischerweise mit Pfeilen und Kästchen integriert. Diese Art der Infografik kann aber auch ganz ohne Text auskommen.

Beispiele: Anatomie des menschlichen Körpers, Stammbaum, Ikea-Aufbauanleitung

Infografik erstellen

Die Erstellung einer Infografik kann im Groben in die zwei Bereiche Planung und Vorbereitung und die darauf folgende grafische Umsetzung gegliedert werden.

Planung und Vorbereitung

Bevor du mit der Gestaltung anfangen kannst, musst du dir im Klaren darüber sein, was denn überhaupt das Thema der Inforgrafik sein soll. Was soll in der Infografik aufbereitet und veranschaulicht werden? Welche Infos sollen vermittelt werden? Ist das interessant für deine Zielgruppe?

Konzept für Inhalte der Infografik

Hierarchische Liste als Vorlage für den Aufbau

Ideal ist es natürlich, wenn Vorkenntnisse zum gewählten Thema vorhanden sind. Eine Recherche von Fakten ist trotzdem unabdingbar und fördert oftmals bisher unbekannte Fakten zu Tage. Diese Fakten sollten zentral zusammengetragen werden, beispielsweise in einer Mindmap. Wichtig dabei: Die Informationen sollten aus vertrauenswürdigen und nachvollziehbaren Quellen stammen. Anlaufstellen gibt es viele: Neben Studien bieten sich auch Pressemitteilungen und White Papers genauso wie Untersuchungen und Analysen an. Wichtig ist dabei, darauf zu achten, dass Fakten und keine Meinungen gesammelt werden.

Infografik Gestaltungskonzept

Gestaltungskonzept für die Infografik

Nachdem du die Fakten gesammelt hast, solltest du sie überprüfen. Hast du widersprüchliche Angaben gefunden? Dann prüfe, welche Daten aktueller sind. Hast du nun deinen finalen Datenpool vorliegen, kannst du beginnen, das Konzept für die Gestaltung zu planen. Ich nutze dafür gerne hierarchische Listen und Scribbles. Wenn ich mich an die Gestaltung einer Website-Navigation mache, schreibe ich mir alle Navi-Punkte auf, schneide diese aus und sortiere sie vor mir auf dem Tisch um zu sehen, was thematisch wohin passen könnte. Du siehst: Richtig oder falsch gibt es nicht, wähle die für dich beste Möglichkeit, deine Daten zu sortieren.

Infografik gestalten

Welche Art der Infografik eignet sich? Bildstatistik oder Prinzipdarstellung? Oder ist es doch die kartografische Infografik? Anhand des dir nun vorliegenden Gestaltungskonzepts ist häufig schon ersichtlich, welche Art der Infografik sich am besten eignet. Biete deiner Zielgruppe einen roten Faden. Wirr angeordnete Fakten und Zahlen wirken abschreckend und sind nicht leicht zugänglich. Du solltest dem Betrachter einen möglichst einfachen Zugang zu den recherchierten Informationen bieten.

Hast du nun eine konkrete Vorstellung, welche Inhalte deine Infografik wie darstellen soll? Dann folgt jetzt die tatsächliche Designumsetzung. Welche Software genutzt wird, ist individuell zu entscheiden: Es kann ausreichend sein, ein Diagramm mit Excel zu erzeugen, für Webgrafiken bieten sich Photoshop oder Gimp an und wenn du gerne eine Vektorgrafik hättest, greifst du auf Vektorprogramme wie Illustrator zurück.

Ist der erste Entwurf fertig sollte unbedingt die Gesamtwirkung gecheckt werden. Sind die Daten nachvollziehbar angeordnet? Sind die einzelnen Bestandteile passend gewählt? Ist der Text verständlich formuliert? Sind alle wesentlichen Informationen enthalten? Sind Quellen genannt und ist dein Name beziehungsweise deine Website (Urheber) genannt? Kannst du alle Fragen mit „ja“ beantworten folgt jetzt die Finalisierung.

Infografik verbreiten

Sind alle vorherigen Aufgaben erledigt? Prima, dann steht jetzt der Veröffentlichung nichts mehr im Weg. Natürlich wird die Infografik in eurem Blog oder eurer Website eingebunden. Aber auch Social Media Kanäle wie Facebook, Google+, Twitter und, besonders bei Grafiken jeder Art, Pinterest sind gute Anlaufstellen, um deine Infografik „an den Mann zu bringen“. Du weißt nicht, wo sich deine Zielgruppe aufhält (Klick)? Kontaktiere auch Influencer und andere Blogger, für die die Grafik ein Mehrwert ist. Schreibe deine Quellen an und weise sie auf deine Infografik hin. Kurz: Erzeuge Reichweite!

Mache es den Besuchern deiner Website so einfach wie möglich, die Grafik zu teilen. Sorge dafür, dass Social Share Buttons eingebunden sind. Auch HTML- und BB-Codes unterhalb der Infografik zum Kopieren und Einfügen auf anderen Seiten erleichtern es deinen Besuchern, die Grafik zu nutzen. Weise auch darauf hin, dass die Grafik geteilt und genutzt werden darf (Creative Commons Generator). Dank der vielen Abmahnungen bei unrechtmäßiger Bildnutzung sind viele User verunsichert – mit einer expliziten Erlaubnis umgehst du das Problem.

Infografik: Vorgehensweise bei der Erstellung von Infografiken

Damit du alle Infos auf einen Blick parat hast, habe ich dir auch direkt noch eine Infografik erstellt.

Infografik: Vorgehensweise bei der Erstellung von Infografiken

Infografik: Vorgehensweise bei der Erstellung von Infografiken

Die Infografik steht unter der Creative-Commons-Lizenz CC-BY-ND. Das heißt, du kannst diese Infografik auf deiner Website einsetzen und sie auch in sozialen Medien nutzen und teilen. Bedingung dafür ist, dass du die Grafik nicht änderst und mich namentlich nennst. Eine Verlinkung auf diesen Artikel als Quelle würde mich freuen.

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BB-Code für Foren Full Size

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Fazit

Gute Infografiken sind ein echter Linkmagnet. Je größer der Mehrwert ist und desto besser das Seeding ist, desto erfolgreicher wirst du damit sein. Infografiken können bei der Suchmaschinenoptimierung beziehungsweise dem Aufbau von Backlinks eine wichtige Rolle spielen. Im Idealfall behält die Infografik auch lange Zeit ihre Aktualität und sorgt so auch langfristig für Links und Besucher. Oftmals kann es sich auch anbieten, die Infografik regelmäßig neu aufzulegen.

Was sind deine Erfahrungen mit Infografiken? Hast du sie schon erfolgreich eingesetzt? Hast du ein Beispiel für eine besonders gelungene Infografik? Verrate es mir in den Kommentaren!

Veröffentlicht von

Hi, mein Name ist Dominik und ich schreibe hier über meine Erfahrungen und Beobachtungen aus den Bereichen SEO, WordPress und Social Media. Wenn du dich mit mir verbinden möchtest, findest du mich auf Twitter, LinkedIn und Mastodon.

7 Kommentare » Schreibe einen Kommentar

  1. Gut erklärt. Ich empfehle zur Erstellung von Infografiken easel.ly und zum Veröffentlichen SlideShare oder andere soziale Netzwerke wie z. B. Google+ und Pinterest.

  2. Ich denke das Wichtigste dabei ist, dass man erstmal Content hat, aus dem sich eine Infografik erschaffen lässt. Wie im Artikel erwähnt sind Infografiken da, um „Fakten, Zahlen oder (komplexe) Zusammenhänge visuell darstellen“. Auf der Jagd nach Backlinks und Content sind leider viele Infografiken, die man im Internet findet, nur reiner Selbstzweck. Fast überall gibt es heutzutage Infografiken, auch wen die Thematik in 3 Sätzen erklärt wäre :-) Also erstmal interessante Fakten recherchieren und dann eine Infografik draus machen.

    PS. Danke für den Tipp mit easel.ly, das werde ich mir mal ansehen. Ich hatte bis jetzt immer piktochart verwendet.

  3. Hallo Dominik. Vielen Dank für diesen sachlichen Leitfaden für Infografiken. Ich bin ehrlich gesagt froh, dass hier auf die Vorstellung üblicher Online Programme wie zum Beispiel Pictochart usw. verzichtet und gleich auf die Grafikprogramme wie Illustrator, PS verwiesen wurde. Wer öfters visualisierende Informationen erstellt, stößt meiner Mienung nach schnell an die Grenzen was Auswahl und Funktionsumfang solche Onlineprogramme angeht.

    Außerdem lassen sich über Illustrator Vektorgrafiken selbst erstellen und damit man bleibt damit unabhängiger und kann flexibler an die Thematik herangehen. Templates lassen sich auch über Drittanbieter einkaufen (Vorsicht bei den Lizenzen, die Nutzung solcher gilt oftmals nur für eine einmalige Nutzung – zumindest was die kommerzielle Vermarktung angeht).

    Einen Punkt möchte ich deinem informativen Artikel gerne noch hinzufügen was das Thema Story angeht. Natürlich ist es oft sehr sinnvoll, wenn das Thema sachlich und erklärend visualisiert wird und dabei Fakten und Zusammenhänge einfach oder ansprechend dargestellt werden. Richtig gut kann solch eine Darstellung aber auch werden, wenn mit oder durch das Thema eine Story erzählt wird- quasi eine Geschichte in der Geschichte, vielleicht meinst Du damit auch den Roten Faden. Das ist auch das spannende an den Infografiken, sie sind so vielfältig einsetzbar.

    Oftmals wird einzig der Einsatz für die Suchmaschinengefälligkeit genannt, weil Infografiken schnell vermitteln und damit auch für das Seeding gut zu gebrauchen sind und Traffic ziehen. Für mich sind Infografiken auch eine hervorragende Art journalistische Elemente wie Rechere und Quellenangaben zu verarbeiten oder in journalistische Artikel einzubinden. Leider auch oft eine Frage des Aufwandes Zeit/Ertrag.

    Noch ein Tipp von mir. Am Anfang bei der Erstellung der Infografik unbedingt auf die Auflösung der Grafik achten. Soll diese nur online pupliziert werden, reichen locker 150 dpi. Wenn die Grafik zusätzlich noch in Printmedien erscheinen soll, vorher unbedingt auf eine hohe Auflösung mit 300 dpi achten. Das erspart später die Arbeit, die infografik nochmals neu erstellen zu müssen.

    Nochmals danke für diesen schönen Artikel, das Thema Inforgrafiken wird nicht so oft veröffentlicht :)

    Viele Grüße
    Arno

  4. Die Erklärung ist nicht schlecht aber man hat trotzdem das Problem, dass sich für deine Infografik evtl. einfach niemand interessiert. Ich habe auf meiner Seite auch einige veröffentlicht, die grafisch schon anspruchsvoller sind als z.B. die von dir hier veröffentlichte aber dennoch hat sich dadurch nichts an meiner Besucherzahl, Backlinks oder anderem geändert. Infografiken sind zwar schön und gut aber wenn man nur wenig Klicks auf der Seite hat, dann helfen sie einem auch nicht weiter. So zumindest meine Erfahrung.

  5. Pingback: Die Woche in Links (21/14)

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